REC for Kids
– Jury der Medienprofis
Der Goldene Clip:
draußen von der schulischen Film-AG der Freien Christlichen Schule Ostfriesland, Betreuung: Johannes Köster (Deutschland)
Ein besonders lebendiger und spannender Film. Die Kinder im Film machen sich gemeinsam auf den Weg in ein Abenteuer, bei dem sie ihre Wünsche, Ängste und Konflikte ohne Erwachsene bewältigen wollen. Jedes zeigt darin seinen ganz eigenen Charakter. Geschichte, Szenenfolge und Spiel überzeugen. Es fühlt sich an, als hätten die Kinder die von ihnen gezeigte Geschichte und Geschichte(n) direkt aus ihren Erfahrungen heraus erfunden. Als Zuschauer*innen erleben wir mit, wie die verschiedenen Motive eine gemeinsame Entscheidung verhindern. Weil wir die Einzelnen verstehen lernen, kann es dennoch zu einem guten Ende für alle kommen.
Der Silberne Clip:
Real Fake von Benjamin Röder (Deutschland)
„Real Fake“ ist ein Film, der einen direkten Bezug zur Lebenswelt Internet darstellt. Er beschreibt eine wichtige, medienpädagogische Arbeitsweise: Wenn Du nicht weißt, wie Desinformationen oder Fake News funktionieren, dann stelle Desinformationen oder Fake News her. Dieses ist den Schüler*innen mit nahezu wissenschaftlicher Akribie vorbildlich gelungen.
Lobende Erwähnungen
Halloweenfeier von Workshopteilnehmer/innen des
Vereins „Freigesprochen – Mediencoaching“unter der Leitung von Sunny
Bansemer und Marco Rentrop (Deutschland)
Der Film die „Halloween
Feier“ ist ein wunderbar liebevoll umgesetztes Beispiel für filmische
Remix-Kultur. Der erfolgreiche Hit von Namika, Je ne parle pas francais,
wurde Grundlage für eine komplett andere Geschichte, nämlich der
Planung und Durchführung einer Halloweenfeier. Hier stimmt alles:
Kamera, Schauspiel, ja sogar der Gesang ist gelungen.
Mietkowe interwencje ewolucji tolerancji ekologicznego kaktusa
(The evolution of Tolerance towards the Eco-friendly Cactus)
von einer Kindergruppe des Children’s Art Centre in Poznań, unter der Leitung von Agnieszka Krajewska
Vordergründig
ist dieser Film ein gelungenes Beispiel für eine Erzählung, die mit
Trickfilmtechnik entstand. Wir aber möchten diesem Film aus einem
anderen Grund eine lobende Erwähnung zukommen lassen: Die Dekoration,
die Kulissen und das Licht treten in einer selten guten Qualität in
Erscheinung und überraschten somit die Jury.
Allerlei von Jonas Kammer (Deutschland)
In
seiner Mischung aus Zeichen- und Realtrick bringt uns der Fim in eine
Welt, in der wir Zuschauer*innen die Eigenheit der Dinge, die uns im
Alltag umgeben, neu wahrnehmen. Die Geschichte mit ihren überraschenden
Ideen in Animation und Sound zeigt uns Lebensmittel und Küchenwerkzeuge
als kleine Wunderwerke, die sich anfassen, anschauen und zu einer ganz
eigenen Mahlzeit verarbeiten lassen – in diesem Fall zu einem lustigen
und besonderen Film.
Ein tiefer Blick von einer 5. Klasse der
Konrad-Aghad-Schule und einer 9. Klasse der Zuckmayer-Schule in Berlin
unter der Leitung von Leska Ruppert und Sina Ness
Kinder aus zwei
Klassen in Berlin Neukölln haben sich mit der Kamera über eine lange
Zeit die Baustelle auf der Karl-Marx-Straße sehr genau angesehen. Sie
haben Interviews mit Menschen geführt, die dort planen, arbeiten und
leben und das Treiben auf und um die Baustelle beobachtet. Wir erfahren
dabei eine Menge Neues. Auch ihre eigenen Sichtweisen und Phantasien
haben die Filmemacher*innen in Trick- und Bewegungssequenzen mit
eingebaut. Herausgekommen ist eine informative, interessante und oft
witzige filmische Reportage. Diese Mischung macht das Portrait eines
großstädtischen Ortes, den die Kinder jeden Tag durchqueren, zu einem
besonders gelungenen Beispiel für Film- und Medienarbeit an der Schule.
REC for Kids
– Kinder Jury
Der Goldene Clip:
Casting von Workshopteilnehmer/innen des Vereins „Freigesprochen – Mediencoaching“unter der Leitung von Marco Rentrop (Deutschland)
Ein humorvoll gestalteter Film über Karma, mit hervorragenden Schauspielkünsten und außerdem auch gut gedreht.
Der Silberne Clip:
Anonymos von Abi Harlowe (Irland)
Bei dem Film handelt es sich um ein Missverständnis unter Jugendlichen Freunden welches schnell zu einem Fall von Cybermobbing ausartet. Für uns ist dies ein wichtiges Thema, und wir finden, dass dieser Film das gut widerspiegelt.
Lobende Erwähnungen
Strašiak Rudko (Ruddy die Vogelscheuche)
von
Monika Chomová, Martin Valentko, Paulína Tessa Mrvová, Sofia Kocková,
Barbora Valentková, Michal Kocka, Natália Ella Mrvová, Ema Kissová
(Slowakei)
Der Jury gefällt an diesem Film, wie viel Mühe in diesem Stopmotionfilm steckt, denn diese zahlt sich aus.
Alles muss man selber machen von Jean-Luc Klaukien und Moritz Göbel (Deutschland)
„Alles muss man selber machen“ ist ein sehr witziger schöner Film, der darstellt, wie man allein mit Farbe und Musik einen Film anders wirken lässt.
Der Raub der Megamünze von einer Kindergruppe unter der Leitung von Sadek Asseily (Deutschland)
„Der Raub der Megamünze“ ist ein gut geschauspielerter, lustiger Film über einen Kriminalfall.
Die Ziegler-Film-Matinée
Eine Matinée im Berliner Kino „Filmkunst 66“ wird vergeben an die Filme:
Dinomüll von Rio Marquardt (Deutschland)
und
Das Abendmahl von Harald Takke und Steven Takke (Deutschland)
REC – Internationales junges Filmfestival
Der Goldene Clip (16-20-jährige):
(Wie) Betäubt von Lilli Hildebrandt (Deutschland)
Der Film steigt spielerisch ein, schildert die Vorbereitung auf einen Partyabend aus verschiedenen Perspektiven der Jungs und der Mädchen. Am Ende der Nacht steht der Vorwurf der Vergewaltigung im Raum. Ohne sich festzulegen verhandelt er das Thema auf beeindruckende Weise. Die Stärke des Films besteht darin, dass er weder die zentrale narrative Lücke füllt, noch uns eine wertende Perspektive aufdrängt.
Der Goldene Clip (21-27-jährige):
Nioczekiwane (Unexpected) von Mateusz Buława (Polen)
Drei
Monate vor dem errechneten Geburtstermin in der Frühchenstation eines
Krankenhauses. Welche Erwartungen hätte man konventionellerweise an
einen Dokumentarfilm zu diesem Thema? Nioczekiwane wählt einen sehr
besonderen Zugang: Gedämpfte Töne, verschwommene Bilder, das Spiel von
Licht und Schatten. Durch solche subjektivierenden Verfahren und
lyrischen Qualitäten zieht uns der Film in die Wahrnehmung des nicht zu
Ende geborenen Lebens. Monat für Monat schärfen sich die Sinne. Der Film
vermag es zu vermitteln, welche Anstrengung es kostet, ins Leben zu
kommen. Ein kleines Meisterwerk.
Der Silberne Clip:
Paul Wong: Breaking the Silence von Jackson Wai Chung Tse (Kanada)
Paul
Wong ist Künstler in Kanada, chinesisch-stämmiger Abstammung und
schwul. Er hat beschlossen, die ihm zugewiesene Rolle des Model Citizin
abzulegen und sein Anderssein in seiner Kunst und seinem Alltag
selbstbewusst zu leben. Dem Film gelingt es, der Kunst von Wong auf
Augenhöhe zu begegnen. In seinem Debütfilm schafft es Jonathan der
starken Persönlichkeit seines Protagonisten einen filmisch adäquaten
Raum zu geben. Ein vielversprechender Beginn.
Lobende Erwähnungen
VokseVærk (Sudden Growth) von Sine Juhl (Dänemark)
In
„VokseVærk“ durchleben kleine Knetfiguren die körperlichen
Veränderungen des Erwachsenwerdens. In aller Direktheit gezeigt und
zeitlich komprimiert – wie es im Realfilm unmöglich wäre – muss jede
Figur ihren Umgang finden zwischen Verwirrung, Angst, Vorfreude und
Neugier. Sine Juhl ist mit ihrem Debütfilm eine universell gültige,
umfassende und vor allem sehr niedliche filmische Darstellung der
Pubertät gelungen.
Att tvätta för tre (From our Laundry) von Albin Abrahamsson, Jakob Eliasson (Schweden)
Der
Film „From our laundry“ erzählt in einer einzigen ungeschnittenen
Einstellung, souverän fotografiert, atmosphärisch stimmig und in
präzisem Spiel der Darsteller, mit Hilfe eines Pullovers, der sich in
der Wäsche findet, die Trennung der Eltern aus Perspektive des ältesten
Sohnes. In nur wenigen Minuten hinterlässt der Film tiefe Eindrücke
eines Familiendramas, ohne zu viel preiszugeben.
Wir schwimmen (Swimming) von Georgia Bauer und Rahel Jung (Deutschland)
Der
letzte Tag eines langen, heißen Sommers, wie immer gemeinsam verbracht
im Freibad, Sonne in den langen Haaren, der Geruch von Chlorwasser,
Pommes mit Ketchup. Mit den Bild- und Tonqualitäten experimentierend und
mit rhythmischem Gespür erschafft der mit dem Smartphone aufgenommene
Film eine Collage der Erinnerungen einer Freundschaft, bis dann der
schlichte Satz „Aber wir skypen“ jäh klarmacht, dass nichts bleiben
wird.
Der Doku-Clip
Camposanto (God’s Acre) von Pablo Diego Almudevar (Spanien)
Mit
„Camposanto“ schafft Pablo Diego Almudevar ein stimmungsvolles Bild vom
Alleinsein und Stillstand. Die Handlungen des Protagonisten wirken fast
wie durch Zeitlupe verlangsamt und trotzdem bleibt man als ZuschauerIn
gespannt dabei. Ein Leben in völliger Abgeschiedenheit ohne Stress und
Termindruck? Für viele ist das eine paradiesische Vorstellung. Doch der
Film zeigt, dass es dies nicht nur traumhaft ist, sondern auch harte
Arbeit, Repetition, Einsamkeit und Abschied. Mit berührend schönen
Bildern und interessanten Kadrierungen zieht einen der Film in seinen
Bann und man ist fast versucht, die Reise ins spanische Bergland
anzutreten, um dem Ort einen Besuch abzustatten.
Der Ziegler-Film-Förderpreis
Fred versteht von Kaja Bergmann (Deutschland)
Kaja Bergmann ist eine junge Filmemacherin, die einen gut gestalteten und spannenden Animationsfilm gemacht hat, der überraschend in einer harten Realszene endet. Dafür vergeben wir einen Praktikumsplatz bei Ziegler Film und freuen uns, dass sie damit bei einer unserer nächsten Produktionen dabei ist.
Die Ziegler-Film-Matinée
Eine Matinée im Berliner Kino „Filmkunst 66“ wird vergeben an die Filme:
Dinomüll von Rio Marquardt (Deutschland)
und
Das Abendmahl von Harald Takke und Steven Takke (Deutschland)
Novemberfestivalen
Eine Nominierung für den internationalen
Wettbewerb bei Novemberfestivalen in Trollhättan in Schweden im November
2019, vergeben Novemberfestivalen und das REC-Filmfestival zusammen für
den Film
„Wir schwimmen“ (Swimming) von Georgia Bauer und Rahel Jung (Deutschland)
Beide
Regisseurinnen werden dazu eingeladen, die Reisekosten dafür werden von
Novemberfestivalen und dem REC-Filmfestival übernommen.